Ausstellung
Das große Glück
Die Sammlung der Lilienthaler Kunststiftung
Ausstellung vom 1, Juni - 19. Oktober 2025

Als Hans Adolf Cordes aus einer Laune heraus ein kleines Gemälde des Fischerhuder Künstlers Otto Modersohn kaufte, wurde bei ihm die Idee geboren, die bald sein Lebensziel werden sollte: Die Gründung einer Kulturstiftung in Lilienthal und der Aufbau einer Sammlung der Künstler, die in Lilienthal, Bremen, Worpswede und Fischerhude seit über 120 Jahren gearbeitet hatten und eine wichtige Rolle spielten. Seine Idee war die Bündelung der kulturellen Interessen von Bremen, den Künstlerdörfern Worpswede und Fischerhude mit der Schnittstelle Lilienthal. Die 2003 ins Leben gerufene Lilienthaler Kunststiftung führte zur Einrichtung einer kommunalen Galerie im Lilienthaler Kulturzentrum Murkens Hof und im Jahr 2009 zum Kauf des alten Küsterhauses in der Trupe 6, das um eine zweigeschossige Ausstellungshalle mit Café erweitert wurde. Von hier aus agierte Hans Adolf Cordes bis zu seinem Tod 2022 täglich und unermüdlich für die Kultur seiner Heimatgemeinde und der des nahen Umlandes. Er machte mit zahlreichen Ausstellungen, Theaterstücken und Konzerten auf die Lilienthaler Kunststiftung aufmerksam.
Ein wesentlicher Bestandteil der Stiftung sind heute neben dem beliebten Café, die in den über 20 Jahren entstandene Kunstsammlung regionaler Künstlerinnen und Künstler. Mit über 400 Exponaten bildet diese Sammlung weit mehr als den Durchschnitt der regionalen Kunstgeschichte. Der repräsentative Überblick erlaubt einen tiefen Einblick in die Kunstgeschichte zwischen den Flüssen Wümme, Wörpe und Hamme bis zur Weser.
Von Juni bis Oktober 2025 werden die wichtigsten Werke der Stiftung sowie die in den letzten Jahren erworbenen und gestifteten Gemälde gezeigt. Damit will die Stiftung und der angeschlossene Lilienthaler Kunstverein e.V. die beachtenswerte Bedeutung des Lebenswerkes von Hans Adolf Cordes und die Fortsetzung seiner Idee für die Region hervorheben.
Arbeiten der Ersten Worpsweder Generation, wie die von Fritz Mackensen, Heinrich Vogeler, Otto Modersohn, Paula Modersohn-Becker und Fritz Overbeck sind vertreten; aber auch unbekannteren Künstlerinnen und Künstlern bietet die Sammlung der Stiftung ein Forum: So werden seltene Gemälde des eigentlich als Fotografen bekannten Hans Saebens gezeigt, sowie die des Kunsthandwerkers Fritz Blau, des Worpsweder Außenseiters Wilhelm Scholkmann, Majoliken Bernhard Hoetgers oder der Bremer Künstlerinnen Elisabeth Noltenius und Luise A. Rudeloff.
Das Spektrum reicht bis ins Jahr 2022 mit Arbeiten von den Worpswedern Friedrich Meckseper, Uwe Häßler, Piet Morell und Willy Meyer-Osburg, den Fischerhudern Werner Zöhl sowie den zahlreichen Künstlern der Familie Bontjes van Beek und dem Naiven Henry Dieckmann.
Im Sommer erscheint der Bildband: Das große Glück. Die Sammlung der Lilienthaler Kunststiftung
Autorin: Donata Holz, 192 Seiten, Festeinband.
Das Buch beinhaltet weit mehr als 100 farbige Abbildungen zur Geschichte der Stiftung und eine ausführliche Dokumentation der Kunstsammlung.